Masaru Emoto (1943–2014) war ein japanischer Autor und Forscher, der vor allem durch seine umstrittenen Experimente und Theorien über die Wirkung von Gedanken, Worten und Musik auf die Struktur von Wasser bekannt wurde.
Zentrale Ideen von Emoto:
- Wasser als Informationsträger: Emoto glaubte, dass Wasser auf äußere Einflüsse wie Worte, Musik, Gedanken und Gebete reagieren kann. Positive Einflüsse würden schöne, symmetrische Wasserkristalle erzeugen; negative Einflüsse hässliche, verzerrte Strukturen.
- Fotografie von Eiskristallen: In seinen Experimenten ließ er Wasserproben einfrieren und fotografierte die dabei entstehenden Kristalle unter dem Mikroskop. Je nach vorheriger „Behandlung“ des Wassers zeigten sich dabei unterschiedliche Kristallformen.
- Bekannte Werke: Sein bekanntestes Buch heißt "Die Botschaft des Wassers" (im Original "The Hidden Messages in Water", 2004).
Mangel an wissenschaftlicher Methodik
Emotos Arbeiten wurden nie in wissenschaftlich anerkannten, peer-reviewten Journalen veröffentlicht. Seine Bücher erschienen vor allem für den Laienmarkt.
Quelle:
Emoto, M. (2004). The Hidden Messages in Water. Beyond Words Publishing. (kein peer-review)
Carroll, R. T. (2011). The Skeptic's Dictionary. John Wiley & Sons. (Abschnitt über Emoto)
Der Wissenschaftsjournalist Ben Goldacre kritisierte Emotos Methoden als nicht reproduzierbar:
Quelle:
Goldacre, B. (2008). Bad Science. Fourth Estate.
Subjektivität und Selektionsbias
Emoto selbst gab zu, dass er von vielen Fotos nur die „repräsentativsten“ auswählte.
Quelle:
Emoto, M. (2004). The Hidden Messages in Water, S. xxii ("We would then select the most pleasing photographs").
Dies öffnet Tür und Tor für Selektionsbias — man zeigt nur das, was zur Hypothese passt.
Fehlende Replizierbarkeit durch unabhängige Forscher
Unabhängige Wiederholungen seiner Experimente fehlen praktisch vollständig. Es gibt keine bekannten erfolgreichen Replikationsstudien in der wissenschaftlichen Literatur.
Fehlende physikalische Grundlage
Wissenschaftlich bekannte Effekte wie z.B. der Einfluss von Klang auf Flüssigkeiten (z.B. Cymatics) sind rein mechanisch erklärbar, nicht aber die behauptete Informationsaufnahme durch „Intentionen“ oder „Worte“.
Quelle:
Chaplin, M. (2023). "Water Structure and Science." London South Bank University.
https://water.lsbu.ac.uk
(umfassende, faktenbasierte Darstellung der physikalischen Eigenschaften von Wasser)
Chaplin, einer der führenden Wasserforscher, betont, dass Wasser unter normalen Bedingungen keine Gedächtniswirkung für derartige Informationen besitzt.
Esoterische und kommerzielle Ausrichtung
Emoto verband seine Arbeit mit zahlreichen esoterischen Ideen, verkaufte Bücher, Seminare, Wasserflaschen und Produkte zur „Wasserenergetisierung“.
Quelle:
Emoto Peace Project: Offizielle Webseite (archiviert)
Kritische Analyse hierzu:
Radford, B. (2007). Scientific American, "Masaru Emoto’s Water Experiment".